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poissson disk sampling 📖

Die Poisson-Disk-Sampling ist ein Algorithmus zur Erzeugung von Punktmengen, die zufällig, aber dennoch gleichmäßig im Raum verteilt sind. Der entscheidende Unterschied zu einem rein zufälligen Raster liegt in der Einführung einer Mindestdistanz zwischen allen Punkten.

basic poisson disk growth

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basic poisson disk growth connected

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📖 THEORIE


Das Grundprinzip der Poisson-Disk-Sampling
Die Poisson-Disk-Sampling ist ein Algorithmus zur Erzeugung von Punktmengen, die zufällig, aber dennoch gleichmäßig im Raum verteilt sind. Der entscheidende Unterschied zu einem rein zufälligen Raster liegt in der Einführung einer Mindestdistanz zwischen allen Punkten. Während bei einem rein zufälligen Verfahren Punkte auch sehr nah beieinander oder in Clustern liegen können, sorgt die Poisson-Disk-Methode dafür, dass jeder Punkt einen gewissen Abstand zu seinen Nachbarn hält, ohne dabei ein regelmäßiges, gitterartiges Muster zu bilden. Dies erzeugt eine visuell ansprechende und natürliche Verteilung, die in der Natur häufig anzutreffen ist.

Simulation natürlicher Phänomene
Mit dieser Technik lassen sich eine Vielzahl von Strukturen und Wachstumsprozessen aus der Natur nachbilden. Ein klassisches Beispiel ist die Anordnung von Fellzeichnungen bei Tieren, wie den Flecken eines Leoparden oder den Streifen eines Zebras. Die Verteilung der Pigmentzellen während der embryonalen Entwicklung folgt ähnlichen Mustern, bei denen ein Abstandseffekt eine Rolle spielt. Ebenso kann die Platzierung von Bäumen in einem Wald, bei der junge Bäume aufgrund von Konkurrenz um Licht und Nährstoffe nicht zu nah an etablierten Bäumen wachsen können, mit Poisson-Disk-Mustern modelliert werden. Weitere Beispiele sind die Schuppen von Fischen oder Reptilien, die Poren auf der Haut und die Verteilung von Sternen in Galaxien, die durch gravitative Wechselwirkungen beeinflusst wird.

Anwendung in Forschung und Technik
In der Forschung wird die Poisson-Disk-Methode als fundamentale Sampling-Technik eingesetzt, um Aliasing-Effekte in der Computergrafik zu reduzieren. Bei der Bildsynthese erzeugen gleichmäßig verteilte Zufallspunkte rauschärmere und qualitativ hochwertigere Bilder. In der Simulation wird sie verwendet, um realistische Ausgangspositionen für Agenten in Schwarmmodellen oder für die Platzierung von Sensoren in einem Netzwerk zu definieren. Darüber hinaus dient sie in der numerischen Analyse zur Unterteilung von komplexen Geometrien in hochwertige Mesh-Netze für Finite-Elemente-Berechnungen, da eine gleichmäßige Punktverteilung zu stabileren und genaueren Simulationen führt.

Einsatz im Design und in der Kunst
Im Designbereich ist die Poisson-Disk-Methode ein mächtiges Werkzeug zur Generierung von ästhetischen und organischen Texturen und Mustern. Designer nutzen sie, um unregelmäßige, aber harmonische Perforationen in Oberflächen zu entwerfen, sei es für lampengestelle, architektonische Fassaden oder Möbel. In der generativen Kunst werden diese Punktmuster als Grundlage für komplexere Kompositionen verwendet, bei denen jedem Punkt ein bestimmtes grafisches Element zugeordnet wird. Die so entstehenden Werke wirken natürlich und lebendig, ohne die Monotonie eines strengen Rasters oder das Chaos eines reinen Zufallsmusters. Dies macht die Technik besonders wertvoll für alle Anwendungen, bei denen eine Balance zwischen Ordnung und Zufall angestrebt wird.