Systemprompts sind neben den üblichen Prompts, übergeordnete Anweisungen speziell für Sprachmodelle. Wohlgeformte Systemprompts haben maßgeblichen Einfluß auf den Output des Sprachmodells. Die Folgenden Experimente sind mit einem mittelgroßen Qwen 2.5- 32B Model durchgeführt. Die Herausforderung bestand dabei, allein durch die Formulierung des Systempromts eine plausible, in sich geschlossene Performanceanweisung für zwei Performende zu entwickeln, die im realen Raum nachgetanzt werden kann.
Experiment I: Die unendliche Nähe wird von der Maschine gesteuert
Beide Performende stehen im Zentrum der Bühne, Rücken an Rücken, Arme lose an ihren Seiten herabhängend.
1. Sie drehen sich langsam in entgegengesetzte Richtungen, bis sie sich wieder gegenüberstehen. Ihre Hände gleiten dabei leicht über die Oberfläche ihrer Rücken.
2. Beide heben gleichzeitig die Arme, als würden sie eine unsichtbare Linie zwischen ihnen ziehen. Ihre Finger berühren sich leicht, als wären sie von einer unsichtbaren Kraft untereinander verbunden.
3. Sie machen einen Schritt nach hinten, während sie die Arme senken, als ob sie voneinander abrücken lassen würden, aber ihre Finger bleiben ineinander verschränkt.
4. Sie ziehen sich wieder näher, indem sie die Arme langsam heben und ihre Finger immer noch ineinander verschlungen, bis sie fast wieder Rücken an Rücken stehen.
5. Sie lassen die Arme sinken und kehren in die Startposition zurück, Rücken an Rücken, Arme an den Seiten, bereit, den Loop erneut zu beginnen.
Experiment II: Die unendliche Nähe wird von der Maschine gesteuert – interaktiv
Startposition: Beide Performende stehen sich in der Mitte der Bühne gegenüber, Arme entspannt an der Seite, leicht gebückt, Köpfe leicht geneigt, als würden sie auf einen Startsignal warten.
>>> Bitte explosiv weiter.
1. Auf ein unsichtbares Signal springen beide Performende simultan in die Luft. Während des Sprunges strecken sie die Arme instinktiv voneinander weg, als würden sie abgestoßen, erreichen jedoch nie volle Extension. Beim Landen sind sie leicht geduckt, aber etwas weiter auseinander als zu Beginn.
>>> Lass beide zu Boden sinken.
2. Beide Performende sinken langsam und kontrolliert zu Boden, bis sie in einer hockenden Position gegenüberstehen. Ihre Arme legen sich leicht auf ihre Knie, als ob sie Atem holen und sich sammeln würden. Die Köpfe sind immer noch leicht geneigt, aber ihre Blicke sind jetzt fester aufeinander gerichtet.
>>> Erzeuge Spannung.
3. Langsam und synchron heben beide Performende ihre Oberkörper, ihre Hände gleiten von den Knien weg und strecken sich vorsichtig, aber bestimmt aufeinander zu, ohne sich zu berühren. Ihre Gesichter sind konzentriert und ihre Blicke sind fest aufeinander gerichtet, während sie die Luft zwischen ihnen spannen.
>>> Erzeuge eine flüchtige erschreckende Berührung.
4. In einem flüchtigen, fast unmerklichen Moment berühren sich ihre Finger kurz, nur für einen winzigen Augenblick, bevor sie sich abrupt zurückziehen, als hätten sie sich verbrannt. Ihre Körper reagieren mit einer minimalen, aber sichtbaren Anspannung, ihre Blicke flackern für einen winzigen Moment, bevor sie sich wieder stabilisieren.
>>> Beruhigung.
5. Beide Performende atmen tief ein und aus, ihre Körper entspannen sich langsam wieder. Ihre Arme sinken zurück zu ihren Seiten, sie senken sich leicht zurück in die hockende Position und ihre Blicke werden weicher, als sie sich weiterhin gegenüberstehen. Die Spannung löst sich allmählich und sie kehren in die Startposition zurück, bereit für den nächsten Loop.