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PLANT CANYON

PLANT CANYON

Ausgangssituation

In Anbetracht der Dringlichkeiten durch Klimakrise, der einhergehenden Verkehrswende und damit Notwendigkeit zur Umgestaltung von Stadt, halten wir es für notwendig, den urbanen Raum Schritt für Schritt vom Ort des Konsum, des Autoverkehrs, wieder in einen Lebensraum für Mensch, Tier und Pflanze zu transformieren. Wie verstehen die Stadt als einen wichtigen Ort des kulturellen und sozialen Zusammenkommens und wollen dafür eine passende Umgebung schaffen.

Der Vorplatz des MDBK ist im Moment leider kein Ort an dem man sich gern aufhält – das liegt nicht zuletzt an den übermächtigen, hohen Hauswänden aus Beton, Stahl und Glass, der engen, phantasielosen Bauweise – man fühlt sich eingeengt wie inmitten dem Tal einer überhängenden Schlucht. Gerade in Hinsicht auf zukünftig steigende Temperaturen und der offensichtlichen Nachlässigkeit in der Stadtplanung halten wir es daher für notwendig mit dem Projekt PLANT CANYON ein Zeichen für eine notwendige Transformation unserer Städte zu setzen.

KERNIDEE

Strukturen aufbrechen und erweitern

Anstatt den Ort mit weiteren Objekten aus Beton, Glass oder Metall zu versehen, möchten wir zum einen die Pflasterdecke der Vorplatz aufreissen und zum Anderen, die Fassade des MDBK so umspannended wie möglich mit vertikalen Gärten versehen. Der Eindruck des Druchwanderns einer Schlucht aus Pflanzen und Wildwuchs soll beim Besucher der Installation entstehen. Sowohl der Boden-, als auch der Wandbewuchs soll nach dem Konzept der Permakultur gestaltet sein – d.h. heimische, sich untereinander begünstigende Pflanzen sollen nach der gegebenen Licht/Luft/Wasser Situation gewählt werden und bilden damit einen dauerhaften, selbsterneuernden und pflegeleichten Bewuchs. Wir verwenden diesen Wildwuchs bewußt als gestalterisches Element um ästhetische Brüche im Stadtbild zu erzeugen und zu fragen: Was begreifen wir als Verwarlosung, was als Mehrwert unserer Lebenswelt?

Das Bepflanzen der Wände durch entsprechend vertikale Gartenmodule verstärkt logischerweise den Überhang und die Enge der vorhanden Betonschlucht, kann aber durch den Umgang mit Pflanzen als Gestaltungsmittel auf positiver Weise umgelenkt werden. Die Pflanzenschlucht als grüne Lunge und Ort der Ruhe.

Hängende, vertikale Gärten

Die hängenden Gärten sollen modulhaft an der Fassade platziert werden, wobei alle Module durch einfache Schlauch und Rohrsysteme, miteinander verbunden sind. Die Module sollen aus kostengünstigen Materialien, wie etwa Europaletten, Teichfolie konstruiert werden im besten Falle verrottbare, bereits vorhandene oder recycelten Materialen.
Die Gartenmodule können mit vorwiegend heimischen Farnen, Moose oder andere robusten Pflanzen ausgestattet werden, die auch mit wenig Licht auskommen und im Verbund einer Permakultur miteinander harmonisieren. Die Bewässerung erfolgt nach einem Regenrinnen Prinzip – wobei Regenwasser in einem Zwischentank am Dach gesammelt wird und nach und nach durch alle Module fliesst. Die Versorgung mit den notwendigen Nährstoffen für die Pflanzen kann durch das Anreichern des Regenwassers in den Tanks erreicht werden.
Alle Module sollen mindestens in einer Höhe von 3m bis ma 15m montiert werden um Vandalismus vorbeugen zu können. Das Gärtnern der Module sollte sich auf wenige Anlässe beschränken, daher wählen wir das Konzeot der Permakultur als gärtnerische Gestaltung.

Überhänge und Kletterhilfen

Kletter- und Schlingpflanzen wie wilder Wein oder Glockenrebe sind interessante gestalterische Mittel um auf einfacher Weise neue Sichtachsen und Anmutungen an bestehender Architektur zu erzeugen.
Durch die durchgehend begradigte Architektur am Platz entsteht starker Windzug, der den Aufenthalt momentan durchaus unangenehm gestaltet. Durch einfache Rankelhilfen in Form von dünnen Stahlseilen in mind 7-10m Höhe lassen sich visuelle Verbindungen zwischen den Schluchtwänden, bzw. den Häusern, erzeugen, die diesen Luftzug verwirbeln und damit dämpfen kann. Ausgehend von den verikalen Gartenmodulen sollen daher vereinzelte Seilzüge zur gegenüberliegenden Hauswand gezogen werden um den Kletterpflanzen einen Überwuchs der Schlucht zu ermöglichen. Dadurch entsteht der Eindruck eines überwachsenen Habitats, das im Begriff ist, sich auch über seine Grenzen hinaus zu verbreitern.

Partizipatives Pumpsystem

Um vertikale Gärten ausreichend zu bewässern benötigt es im Regelfall eine Form es Bewässerungssystems, in den meisten Fällen in Form eines Pumpsystems, das gesammeltes Wasser in einen am Dach positionierten Tank pumpt, der das Wasser in 3-4 Mal am Tag kleinen Mengen durch die Module nach unten fliessen lässt. Dafür benötigt es eine technische Infrastruktur und elektische Energie. An der Stelle möchten wir durch partizipative und spielerische Schnittstellen einen zusätzlichen, alternativen Zugang zur Installation schaffen. Anhand von einfachen Dreh- und Pumpsystemen können BesucherInnen das Wasser eigenhändig nach oben zum Tank befördern um damit den vertikalen Garten zu bewässen. Diese Aktivität soll bewußt spielerisch und spassig gestaltet sein um niederschwellig auch für kleinere (und größere) Kinder zugänglich zu sein. Die damit erzeugte „Pumpleistung“ kann durchaus produktiv im System genutzt werden, um den Einsatz einer automatisierte Bewässerungsanlage zu minimieren und damit erneut Energie einzusparen.

Vorplatz und Pflastersteine

Der Vorplatz ist im Moment weitestgehend versiegelt durch enges Pflasterstein mit einigen Öffnungen für Baumscheiben. Wir möchten mit geplanten getalterischen Modifikationen auf das Pflaster, bzw. die Gestaltung des Bodens einwirken um diese Versiegelung zu lockern. Dies soll damit geschehen, das Regionen des Pflasters neu verlegt werden sollen – mit kleinen kurvigen Variationen in der Höhe und varrierendem Abstand der Steine zueinander. Der vrariierende Abstand und Position der Steine zueinander soll ermöglichen, das Regenwasser besser versickern kann und das sich vor allem in den bewußt erzeugten Ritzen zwischen den Steinen, Humus ansammeln kann, der wiederum die Basis für einen hybriden Wildwuchs darstellen soll. Dieser Wildwuchs kann durchaus als eine hybride Form der Rasenfläche, als experimentelles Beet oder Skulptur betrachtet werden und steht bewußt im ästhetischen Konflikt zur umgeben Architektur und Stadtplanung. Wir hinterfragen hier: Was begreifen wir als Verwarlosung, was als Mehrwert unserer Lebenswelt? Der für uns zentrale, pragmatische Aspekt der Arbeit ist hier allerdings, das bestehende urbane Strukturen durch einfache gestalterische Eingriffe eine Brücke dazu schlagen können, unsere Städte konstruktiv und mit wenig Aufwand ein wenig zu renaturisieren bzw. neue Formen der Symbiose zwischen Stadt und Natur zu erproben.

PLANUNG, UMSETZUNG & WARTUNG

Prototypen der hängnenden Module & Bau

Module entwerfen + Variationen +> welche materialien, wie gehangen, wo gehangen, wie vernetzt?
Wartung wie? Statische Bedenken, …

Modifikation Pflasterboden

Illustration wie genau gedacht – wer kann das machen? schwierigkeiten recherechieren, ob es Probleme gibt wegen sickerwasser, Stoplerfalle, etc..

Wartung und gärtnerische Gestaltung

Grundlegend sind die gestalterischen Umbauten so gewählt um so wenig wie möglich an Wartung zu erfordern. Neben der üblichen Wartung von technischen Anlagen, wie der Wasserpumpe für die vertikalen Gärten, dem entsprechenden Rohr- und Tanksystem als auch der Spielplatzgeräte fällt ein schwer zu kalkulierender Teil: die gärtnerische Betreuung der Permakulturen. Während die Bodenbepflanzung weitestgehend selbsterklärend und autonom ist – stellt sich die Frage der Wartung der vertikalen Module. Im regelmäßigen Abständen sollten diese per Hebebühne gewartet werden um Festigkeit, Wasser und Nährstoffzufuhr und damit den Bewuchs zu sichern. Dies ist ein aktuelles, zentrales Problem der vertikalen Gärtnerei, was eine flächendenkende Begrünung von Hauswänden offensichtlich hemmt.

Kooperationspartner

Als an der BURG angegliederte Künstlergruppe aus Studierenden und Mitarbeitern fehlt uns die nötige Kompetenz um Bereiche der Architektur, von Statik zu Materialkunde bis hin zur Bauplanung und Koordination, die für eine professionelle Umsetzung notwendig ist. Daher möchten wir den Großteil des Projektbudgets dafür bereit stellen, entsprechende Partner zu finden, die im Auftrag der Sache, bzw. im Auftrag der Projektleitung, die Umsetzung der Idee bewirken können. Die rührt daher, das wir als junge Gruppe von Gestalter- und Künster:Innen unsere Kompetenz vor Allem in der Entwicklung von Prototypen und lebensnahen Szenarien verorten und für Projekte in dem Umfang einen starken Kooperationspartner benötigen, der auf Erfahrungen in dem Bereich zurückgreifen kann und wirkungsvoll umsetzen kann.

MOTIVATION, PERSONA, BODY OF WORK

Motivation

Wir sehen das Projekt als eine Ermächtigung und experimentelle Bühne und Erfahrungraum für uns als Künstler- und GestalterInnen und als Stadtgesellschaft, um futuristisch-protopische Ideen kurzer Hand in der Realität zu erproben und weiterzuentwickeln – gerade in Anbetracht der aktuellen Krisen gilt es pragmatisch und kurzfristig mit unseren gestalterischen Mitteln zu reagieren um den oft wenig erbaulichen Zukunftsperspketiven ein gegenüber zu schaffen. Das Prinzip des „Try and Error“ spielt dabei für uns eine tragende Rolle um den komplexen Problemen gegenüberzutreten, zu lernen, zu verbessern und neue Winkel zu finden. Mit der Installation geht es für uns vor Allem darum ein Narrativ zu schaffen, das selbst aus künstlerisch-gestalterischer Perspektive, mit beschränktem Fachwissen und einer gesunden Portion Naivität die Transformation unserer Stadt nicht nur denkbar, sondern in kleinen Schirtten auch praktisch umsetzbar sein kann. Als Inspiration und Aufforderung zum Nacheifern für Alle.

Persona & body of work

cv’s , aktuelle Positon
relevante Protfolio pieces ?!?